In dieser Folge ein paar Gedanken zum Thema Netzneutralität und der Asymmetrie zwischen der Bandbreite für Upload und Download.

Die ursprüngliche Aufnahme vom 08.09.2015 findet Ihr hier. Für den Podcast habe ich das Audio überarbeitet und soweit möglich Pausen, Störgeräusche sowie Verzögerungslaute entfernt.

Im Mem-Tagebuch teile ich mit Euch meine Gedanken zu gesellschaftlichen, philosophischen oder politischen Themen.

Transkript

Jeder Block entspricht ca. 30 Sekunden im Audio.

Willkommen zu einer weiteren Mem Folge. Heute mit einem entfernt verwandten Thema, zur Thema Netzneutralität. Aber mal, wie ich es gerne mache, mit einem etwas anderen Fokus. Weil aktuell beschäftigt mich gerade mal wieder, das Thema der Internetverbindung. Was mich dabei besonders ärgert, dass da anscheinend in den letzten zwei Jahren, mal wieder überhaupt keine Entwicklung stattgefunden hat und zwar in Hinsicht der Upload Geschwindigkeit. Weil es ist zwar inzwischen bis zu 100, 200 Megabit Download Geschwindigkeit möglich. Aber der Upload verharrt irgendwie. Ich glaub das Beste was ich bisher gesehen hab, waren irgendwie sechs Megabit. Die man in diesen Standardverbindungen dort bekommt.

Und da frage ich mich schon: Meine Güte, was ist denn da irgendwie schief gelaufen? Weil, klar ich veröffentliche hier Videos, die natürlich einiges an Upload Kapazität brauchen. Und selbst diese wenigen Minuten hier, brauchen dann locker schon mal ein bis zwei Stunden bis die Hochgeladen sind. Das ist doch für ein paar Minuten doch ziemlich ärgerlich. Ich hab dann noch mal ein bisschen Nachgeschaut. Mit diesem Thema ADSL, war ja sozusagen die Geschichte wo das losgegangen ist. Weil im Gegensatz früher, wo ich noch mit einem 56k Modem unterwegs war. Da war es eigentlich normal, dass ich sowohl im Upload als auch im Download die gleichen Geschwindigkeiten erreichen konnte.

Da war eher die Frage ob der Server genug Kapazität hatte, mir die 5,6 Kilobyte pro Sekunde tatsächlich runterzuschicken. Mit ADSL ging es dann erstmal um einiges schneller. Am Anfang ist es überhaupt noch nicht so stark aufgefallen, dass letztlich der Upload so viel geringer ist. Weil die Faktoren waren damals glaube ich noch nicht so bei 1:10. Was sie heute inzwischen durchaus üblich sind. Weil wir haben aktuell auch 20 Megabit zwar im Download, aber nur 2 Megabit im Upload. Und die neueren Pakete haben teilweise eher noch schlechtere Faktoren als 1:10. Und da ist die Frage: Warum soll das Internet eigentlich eher dem Konsum dienen?

Weil das heißt doch, ich bin eher dafür prädestiniert TV-Streaming, Video-Streaming oder irgendetwas zu konsumieren. Aber wirklich selber, mich sozusagen ins Internet zu stellen, dass wird eher möglichst minimiert. Das heißt, Thema Netzneutralität, auch das Internet ist eher eine Sache von Unternehmen die wollen, dass Menschen konsumieren und nicht das im Endeffekt Menschen sich auf gleicher Augenhöhe miteinander austauschen. Die gleichen Möglichkeiten nutzen können. Ist die Frage, ob tatsächlich der bewusste Unternehmensgedanke dahinter steht: Wir möchten lieber Konsumenten haben, als irgendwelche Menschen die sich direkt nutzen, gegenseitig irgendwelche Informationen bereitstellen, miteinander kommunizieren.

Das Thema Videotelefonie selber hat sich ja auch nie wirklich durchgesetzt. Wobei ich nicht weiß wie viele das bei Skype heute inzwischen nutzen. Bei einem Upload von so einem geringen Faktoren ist es durchaus schwieriger dort in einer vernünftigen Qualität miteinander zu sprechen. Und die Frage ist, in diesem ganzen Ausbaupolitik, dass ein schnelles Internet geben soll, wird nie vom Upload gesprochen. Bei Glasfaser, ist aus meiner Sicht, doch diese tatsächlichen anfänglichen Unterschiede im Protokoll. Das heißt es gab tatsächlich bei ADSL Frequenzbereiche die nur für den Upload und Frequenzbereiche die nur für den Download vorgesehen sind.

Und auch ohne jetzt im Detail in irgendwelche Hochfrequenz Technologien einzusteigen. Das was heute Handys letztendlich können mit LTE, wo sie ja in beide Richtungen mit gleicher Geschwindigkeit übertragen können. Warum sollte das über Glasfaserkabel oder von mir aus auch noch Kupferleitungen, nicht mit der gleichen Technologie und den Frequenzen funktionieren. Warum ist es so viel teurer oder aufwendiger dort Übertragungen zu machen, die sozusagen nur in eine Richtung funktionieren, statt diesen Duplex zu haben. Das ich auf beiden Frequenzbereichen sowohl Hören als auch Senden kann. Weil rein technisch kann das nicht das große Problem sein.

Bereits als ADSL eingeführt wurde, gab es eigentlich schon Ethernet-Karten und in denen ist es im Endeffekt ohne Probleme möglich mit diesen Leitungen in beide Richtungen. Ich denke, damals so um 2000 rum und so weiter, waren selbst die 100 Megabitleitungen schon üblich. Und heute ist ja eher sogar Standard ein Gigabitleitungen zu verwenden. Das heißt von der Technologie, hardwaretechnisch und Kapazitätsgründen, kann es eigentlich gar keine so große Schwierigkeit sein. Aber natürlich ist die Frage: Während ich bei einem Ethernet-Kabel mehrere Adern habe über die parallel gesendet werden und kommuniziert werden kann. Ist bei einem DSL Kupferanschluss natürlich mit den zwei oder vier Adern die da benutzt werden immer noch eine physische Kapazitätsgrenze gegeben.

Aber die Frage ist: Warum wird das nicht gezielt ausgebaut? Statt eigentlich nur den Downstream zu verbreitern. Soweit heute mal wieder ein paar Gedanken. Thema Netzneutralität, geht aus meiner Sicht noch viel, viel weiter als nur zu sagen, dass alle Anwenderpakete gleich die Berechtigung haben gesendet und empfangen zu werden. Sondern es geht auch darum, dass sowohl Up- als auch Downstream, aus meiner Sicht durchaus gleiche Berechtigung haben sollten. Das heißt, dass die Menschen mit der gleichen Geschwindigkeit senden können wie sie auch empfangen können. Aus meiner Sicht gibt es da keine Notwendigkeit, das in dieser beschränkten Form beizubehalten. Das wir zwar bald mit 200 Megabit runterladen können, aber mit 6 Megabit, vielleicht auch mal 12 Megabit ‑ich weiß nicht genau wo da dann bei den 200 Megabit die Grenzen sein werden‑ letztlich Daten hochladen können. Weil, wie man sieht 12 zu 200, die Verhältnisse werden eher noch schlechter. Das heißt man kann immer weniger Daten im Vergleich hochladen, was einem Unternehmen sozusagen in den Computer schicken können. Also soweit für heute. Wenn Ihr selber Themen habt, Fragen habt, über die Ihr gerne Mal von mir, meine Gedanken dazu hören wollt. Gerne in die Kommentare und auf bald. Tschüss.