In dieser Folge spreche ich über die Geldpolitik der EZB und welche Probleme ich in einer solchen geldfixierten Denkweise sehe. Welche Probleme daraus entstehen, wenn mit Geld wirtschaftliche Aktivität forciert werden soll ohne sich an den Bedürfnissen der Menschen zu orientieren.

Die ursprüngliche Aufnahme vom 10.03.2016 findet Ihr hier. Für den Podcast habe ich das Audio überarbeitet und soweit möglich Pausen, Störgeräusche sowie Verzögerungslaute entfernt.

Im Mem-Tagebuch teile ich mit Euch meine Gedanken zu gesellschaftlichen, philosophischen oder politischen Themen.

Transkript

Jeder Block entspricht ca. 30 Sekunden im Audio.

Willkommen zu einem weiteren Mem-Video. Heute mit dem Thema Geldpolitik. Weil heute wird wieder viel kolportiert über die Leitzinsentscheidung der EZB. Und da möchte ich einfach Mal ein bisschen tiefer einsteigen. Was soll diese Leitzinsenscheidung bitte noch für einen Effekt haben. Und um das zu verstehen bzw. erstmal die Grundsatzthese zu überlegen: Wirtschaft wird nicht durch Geld bedingt, sondern wirtschaftliche Aktivität entfaltet sich dann, wenn es Bedarf an einer entsprechenden Aktivität gibt.

Und die entsteht letztlich nicht durch Geld getrieben. Nehmen wir mal den Aspekt weg, dass Geld das Profit haben möchte natürlich irgendeine Investition braucht, um diesen Profit zu ermöglichen. Weil es selber ja gar nicht in der Lage ist etwas zu erzeugen. Aber nicht destotrotz braucht eine Investition halt irgendetwas worin man investieren kann. Und diese Investition muss letztlich auch einen realen Mehrwert bringen, den die Leute bereit sind zu bezahlen. Und wenn man sich überlegt, im Euroraum: Was sind denn jetzt eigentlich tatsächlich die Dinge, die benötigt werden. Was brauchen die Menschen. Wo ist tatsächlich Bedarf da.

Für mich persönlich kann ich das nur beantworten, eigentlich gar keiner. Mit fehlt im realen Leben nichts, was jetzt dringend produziert werden müsste. Ich brauch kein neues Auto. Brauch keine zusätzlichen Klamotten aktuell, vielleicht irgendwann, so in ein paar Monaten, Jahren – keine Ahnung – vielleicht mal wieder ein neues Paar Schuhe oder so. Aber wirklich benötigen brauche ich im Moment nichts. Also ist die Frage: wo sollte sich eine Investition lohnen, wo ich bereit bin etwas zu kaufen und wer hat sonst noch Bedarf etwas zu kaufen. Natürlich gibt es eine ganze Reihe von Menschen, die Bedarf hätten irgendetwas zu erneuern, sich neu Auszustatten.

Oder Möbel neu zu kaufen, weil die alten tatsächlich schon abgenutzt sind. Aber die Leute kommen nicht an Geld. Das heißt im Zweifelsfall entweder sie sind arbeitslos oder verdienen letztlich so wenig, dass sie sich eine neue Ausstattung ihrer Wohnung gar nicht leisten können. Das heißt diese ganze Geldpolitik, die von der EZB durchgeführt wird, hat auf diese Menschen keinen Effekt. Weil ein Kreditgeschäft immer auch einen Kreditnehmer braucht. Das heißt es braucht jemanden, der Willens und in der Lage, ist diesen Kredit aufzunehmen. Und das Scheitert sozusagen schon, einmal von der Bewertung der Bank. Weil wenn die Bank sagt, Du bist uns nicht kreditwürdig oder nicht vertrauenswürdig genug.

Wir glauben nicht, dass Du in der Lage bist irgendetwas zu produzieren, herzustellen, zu machen, um letztlich diesen Kredit wieder abzuarbeiten. Oder einfach nur dein Job ist sozusagen nicht einträglich genug, weil du verdienst zu wenig. Du hast vielleicht nur 50 oder 100 Euro im Monat, die du irgendwie erübrigen kannst. Und damit kriegst du den Kredit nicht zurückgezahlt, den du bräuchtest und damit scheitert das schon mal letztlich an den fehlenden Kreditnehmern. Die zwar durchaus einen Bedarf hätten an Geld, aber nicht an Krediten, weil sie den Vorteil, den sie dort beziehen könnten, nicht wieder in Geldwerten umsetzen können.

Und damit bricht letztlich dieses ganze Kartenhaus, der vermeintlichen Geldmengensteuerung einer EZB zusammen. Auch wenn man jetzt noch mehr vom gleichen macht, ist die Vorstellung, als ob es an der Liquidität der Banken scheitern würde oder an deren Möglichkeiten. Sondern es sind im Endeffekt ganz andere systemische Zwänge, die dazu führen, dass Kredite eben nicht vergeben werden können. Weil die Rückzahlungsnotwendigkeit besteht. Ich bin ja mal gespannt wann die EZB auf die Idee kommt, nicht nur den Negativzins einzuführen, sondern tatsächlich zu sagen: okay, wir geben euch jetzt eine Million und ihr müsst nur noch 900.000 zurückzahlen. Also vergebt doch bitte Kredite, die komplett Zinsfrei sind.

Und darüber hinaus sozusagen nur noch zu 90% Nominalwert zurückgezahlt werden müssen. Weiß zwar noch nicht, wie das Bilanztechnisch dann tatsächlich lösen werden, weil sie müssen ja die Werte dann abschreiben und das müsste dann letztlich alles irgendwie über die doppelte Buchführung abgedeckt werden. Aber das ist aus meiner Sicht der Weg zu sagen: ja, wenn ich unbedingt Geld ins System bringe oder bringen will, dann kann ich das nicht über Kredite vergeben. Dann muss ich es verschenken. Aber die Logik hat sich letztlich auch noch nicht wirklich bei den Betroffenen durchgesetzt. Die Frage ist, was eigentlich erreicht werden soll. Das Geld schöpfen um der Inflationswillen.

Das heißt ich bringe Geld in Umlauf, nur damit Geld entwertet wird. Mit der Vorstellung ein Wirtschaftswachstum zu erreichen. Jetzt ist aber natürlich dieses Wirtschaftswachstum wieder rein nominell ausgedrückt. Das heißt, wenn ich einfach einen Schritt weitergehe und sage: okay, wir haben aktuell eine Deflation irgendwie von 0,2%, habe ich glaube ich vorhin mitgelesen. Das heißt aber Wirtschaftswachstum von, ich glaub 1,3 sind die Zahlen von 1,7 für dieses Jahr runterkorrigiert worden. Gehen wir doch einfach ein Schritt weiter und sagen, wir machen von den 2% Inflation gehen wir auf 0% Inflation und dann würden im Endeffekt 2% Wirtschaftswachstum ja letztlich nur der Inflation entsprechen, das heißt wir können eine Wirtschaftsschrumpfung von 0,3% einfach da sozusagen gleichziehen.

Letztlich sind die nominellen Wirtschaftswachstumszahlen, doch nichts anderes als der Ausdruck der Geldmengensteigerung. Die aber sich in den Warenkörben nicht als Inflationszahlen wirklich wiederspiegeln. Also wenn man sich das genauer anschaut und das Bruttoinlandsprodukt ins Verhältnis setzt, nicht zu der Inflationszahl die dort mit dem Warenkorb berechnet wird, sondern zur Geldmengenänderung, dann wird man sehen, dass unterm Strich unser Bruttoinlandsprodukt seit Jahren abnimmt, nur die Zahlenwerte zunehmen. Aber wahrscheinlich unterm Strich ohnehin nicht viel bei rum kommt.

Hier wird auch Profit gemacht und es wird der Wald leer gemacht. Also kurzer Ausflug ins Geldsystem. Was bedeutet tatsächlich diese Veränderung im Leitzins und die Änderung der Politik der EZB. Zunächst einmal heißt es ja nur, es wurde der Leitzins und der Spitzenrefinanzierungssatz um fünf Basispunkte gesenkt, ein Basispunkt entspricht dem Wert von 0,01%. Also der Leitzins auf ein, wie es so schön kolportiert wird, historisches Tief von 0,00% gesenkt worden. So, wo spielt der eine Rolle. Der Leitzins ist nur relevant für die wöchentlichen Refinanzierungsgeschäfte.

Das heißt die Banken sind letztlich jede Woche dazu aufgefordert, sich von der EZB die Mindestreserve, die sie benötigen, zu holen, auszuleihen. Was allerdings kein größeres Problem ist, weil die EZB das ganze Zeug ziemlich vollständig zur Verfügung stellt. Der zweite Finanzierungssatz ist der Spitzenrefinanzierungssatz, der liegt jetzt bei 0,25%, das ist der Zins, wenn die Banken so tagsüber merken, dass ihre Liquidität bei der EZB für die Deckung von Transaktionen nicht ausreicht, können sie sozusagen im täglichen Bedarf, so ich glaube auf Stundenbasis.

Also innerhalb von einer Stunde werden solche Sachen dann abgewickelt und bedient, das heißt, wenn die Banken entsprechende Sicherheiten vorlegen können, dann kriegen sie halt innerhalb von einer Stunde zusätzliche Liquidität von der EZB bereitgestellt. Der nächst Satz ist der Overnight-Zinssatz letztlich der von der EZB gezahlt werden würde, wenn er denn noch positiv wäre, an die Banken entsprechend der Guthaben auf ihren Konten. Jetzt ist da natürlich das Problem, dass der negativ ist. Allerdings wirkt sich dieser negative Zinssatz auch nur auf die Werte aus, die die Mindestreserve überschreiten.

Also die Mindestreserve, was hat die nochmal zu bedeuten: die hebt darauf ab, dass Banken gezwungen sind, in diesem Zentralbankensystem einen bestimmten Prozentsatz von, aber nicht von den Krediten die sie vergeben, sondern von den Giralgeldmengen die sie in ihrer Bilanz haben und die sie letztlich den Kunden garantieren müssen, dort als Mindestreserve zu halten. Dieser Mindestreservesatz liegt bei einem Prozent. Also für jeweils 100 Euro Giralgeld muss die Geschäftsbank, zu einem bestimmten Zeitpunkt, ein Euro Zentralbankgeld auf ihrem Mindestreservekonto halten und zwar über Nacht, während tagsüber dieses Geld für Transaktionen verwendet werden kann.

So, jetzt ist dieses alles nachgelagert. Das heißt entsprechend die Banken melden an die Zentralbank ihre Giralgeldmengen, die sie in ihren Büchern haben, mit den entsprechenden Fristen. Weil, wenn es eine Bank schafft, die Spareinlagen eines Kunden, länger als zwei Jahre zum Beispiel anzulegen, dann hat das einen Mindestreservesatz von 0%. Das heißt dafür müsste dann keine Mindestreserve gehalten werden. Des Weiteren haben Banken noch einen Mindestreservefreibetrag von, ich glaube 100.000 waren das. Das heißt bei einem Prozent sind das entsprechend zehn Millionen.

Die sie schon mal einfach so halten können an Giralgeld, ohne dass daraus eine Mindestreservepflicht entsteht. Weil die sozusagen dann schon abgedeckt ist. Damit mal die technische Ebene wieder verlassen. Im System sind jetzt aber schon viel, viel mehr Gelder unterwegs als das was tatsächlich benötigt wird. Also aktuell wir haben im Eurosystem eine Geldmenge M3 von etwa 10/11 Billionen. Also 11.000 Milliarden Euro. Also jetzt alle Euroländer die in der Eurowährungsunion drin sind. Also die Geschäfte mit denen die Banken die Liquidität zur Verfügung gestellt bekommen heißen Tendergeschäfte.

Die normalen mit dem normalen Basiszinssatz werden wöchentlich beschlossen. Die für die Spitzenfazilität, also die 0,25%, sind für die täglichen, also die man untertage einfach beantragen kann, fällig. Dieses eine Prozent Mindestreserve, was im Endeffekt auf die Giralgeldguthaben zu halten ist, ist wie gesagt nachgelagert. Jetzt ist aber in dem Gesamtsystem, zumindest was das elektronische Zentralbankgeld angeht, schon deutlich mehr Liquidität in Umlauf als überhaupt für diese Mindestreservepflichten benötigt wird.

Und da kommt jetzt letztlich dieser Übernachtzinssatz, mit jetzt inzwischen -0,4% ins Spiel. Jetzt muss man sich aber auch anschauen, für meinetwegen 10.000 Euro, ein Prozent wären 100 Euro. Die sozusagen im Jahr fällig würden, wenn denn dieser Minuszinssatz schon bei einem Prozent läge. Bei 0,4 sind es im Endeffekt 40 Euro, die ein Sparer, mal angenommen er müsste sozusagen diesen Betrag zahlen, dann dort überweisen muss damit ja letztlich sein Guthaben nicht abnimmt. Weil letztlich könnte man es direkt mit den Guthaben verrechnen und einfach dort abziehen.

Da die Mindestreserve ja nur bei einem Prozent liegt, bin ich letztlich nicht bei 40 Euro auf 10.000 Euro sondern ich bin nochmal bei einem hundertstel davon, das heißt ich bin bei 40 Cent. Wenn man jetzt also den Sparen mal wieder Angst macht, dass diese böse, böse Zinssenkung sozusagen die Guthaben angreift und das bald der Negativzinssatz kommt, dann muss man sich mal anschauen, welche Banken das bisher weitergegeben haben. Und vor allen Dingen ab welchen Beträgen das überhaupt greift. Also es gibt irgendwie, ich glaube die niedrigsten Werte sind irgendwo bei 100.000, tendenziell eher wenn man irgendwie ein bis drei Millionen oder so was liegen hat, hab ich glaub ich schon gelesen.

Dann soll man sich mal mit der Bank zusammensetzen und mit ihr sprechen, was man da machen kann. Ansonsten kriegt man halt sozusagen irgendeine negative Gebühr aufgebrummt. Oder man bekommt zumindest keinen positiven Zinssatz mehr. Muss man dann immer noch mal daran denken, dass diese 0,4% Minuszins erstmal in Bezug auf die Mindestreserve letztlich nur mit einem hundertstel zu Buche schlagen. Jetzt ist aber noch eine andere Sache wichtig zu wissen, dass Transaktionen grundsätzlich, wenn die von einer Bank zur anderen laufen, wiederum zu 100% mit Zentralbankgeld zu decken sind.

Das kann natürlich innerhalb der Institute und innerhalb der Übertragung irgendwie, wenn da mehrere gegenläufige Buchungen unterwegs sind, nivellieren. So dass letztlich gar kein Zentralbankgeld übertragen wird. Aber gehen wir mal von dem Beispiel aus, dass letztlich bei einer Überweisung von 10.000 Euro auch 10.000 Euro Zentralbankgeld von Kreditinstitut A zu Kreditinstitut B mitübertragen werden. Dann hat natürlich dieses empfangende Kreditinstitut erstmal ein Problem. Weil sie braucht ja für die Mindestreserve, weil sie garantiert dem anderen ja jetzt ein Giralguthaben von 10.000 Euro, braucht sie letztlich nur die 100 Euro als Mindestreserve zu halten.

Und zwar erst eben eine Weile später. Das heißt bis dahin hat sie einen ziemlichen Liquiditätsüberschuss. Jetzt ist aber so, dass die Bank die ja die Überweisung weggegeben hat, also von der das Geld gekommen ist, die hat aber eine Liquiditätslücke von diesen 10.000, weil letztlich ihr Zentralbankkonto, mal angenommen das Geld war vorher nicht komplett gedeckt, dann ist ihr Zentralbankkonto jetzt vorrübergehend im Minus und sie muss das bis Tagesende ausgleichen. Das heißt das einfachste ist, was die Bank dann machen kann, zu sagen: du, ich brauche mal eben die 10.000 Euro wieder zurück. Ich gehe dafür eine Verbindlichkeit dir gegenüber ein.

Das heißt die Banken regeln das untereinander. Die brauchen also auch da nicht wirklich Zentralbankgeld. Sondern die können das einfach untereinander liquiditätstechnisch und vertragstechnisch regeln. Damit kann sozusagen im ganzen System, in dem Spiel an sich, was das Zentralbankgeld angeht, ganz gut mit einem Prozent Mindestreservedeckung umgegangen werden. Jetzt ist aber eben das Problem der EZB, die will ja nicht, dass einfach nur die Mindestreserve bedient wird, sondern eigentlich will die EZB, dass Kredite vergeben werden. Aber wie schon am Anfang kurz angeschnitten, für Kredite braucht es immer zwei und zwar den Kreditgeber und den Kreditnehmer.

Die Banken sind liquiditätstechnisch überhaupt nicht unterversorgt, die haben mehr als genug Liquidität um problemlos solche Kredite zu vergeben. Ihre Probleme kommen primär erstmal aus anderen Bereichen. Ein Probleme natürlich ihre internen Bewertungsstrukturen. Das heißt wenn der Kreditnehmer nicht als niedriges Risiko eingeschätzt wird, dann kriegt er einfach von der Risikoeinschätzung her keine Freigabe für den Kredit. Da kann der noch so oft Geld wollen und sinnvoll investieren wollen, wenn das Risiko zu groß ist, kriegt er nichts. Das zweite ist dann, entsprechend diesen Baselvorschriften, wo halt bestimmte Verhältnisse zwischen Bilanzposition Eigenkapital und Kreditvolumen vorgegeben sind.

Das ist die nächste große Beschränkung aus meiner Sicht, die dran hindert, dass Banken Kredite vergeben können. Weil sie natürlich, wenn der Kredit dann platzt müssen sie das gegen irgendeine Position abschreiben und damit das System dann nicht wieder zusammenbricht, so wie in der Finanzkrise, ist halt vorgegeben, dass sie so und so hoch ihre Positionen haben. Man kann sich ziemlich schnell ausrechnen wann das Eigenkapital ausgebraucht ist, wenn es letztlich nur mit irgendwo zwischen acht Prozent und zwölf Prozent sozusagen im Verhältnis zu den Bilanzpositionen der Kreditvergabe steht.

Also dürfen letztlich Kredite möglichst nicht abgeschrieben werden. Aber das ist ein anderes Thema. So, wenn wir also auf der Bankseite zumindest mal das Okay haben, dass da zumindest noch Potential da ist. Mehr als genug Potential, um Gelder zu vergeben. Dann scheint das Problem ja eher auf der anderen Seite zu liegen und zwar: wer ist bereit Kredite zu übernehmen. In Zeiten wo die Arbeitsverhältnisse unsicher sind, das heißt wer weiß schon ob er morgen noch einen Job hat. Oder in der Form, dass keine Sicherheiten da sind. Weil wer wenig verdient kann auch wenig Vermögen aufbauen und wer kein Vermögen hat, ist schon mal immer ein schlechter Kreditnehmer.

Weil wenn der Kredit platzt, hat man sozusagen komplett Totalverlust. Das wollen die Banken natürlich auch ungern eingehen. Deswegen sind Immobilien immer noch die reizvollste Finanzierung. Aber auch da ist der Punkt, in einem jetzt gerade korrigierten Bevölkerungsentwicklungsentwurf, wo ja jetzt plötzlich davon wieder die Rede davon ist: huh, Deutschland wächst wieder. Oder sagen wir lieber, es sollen wieder mehr Menschen in Deutschland wohnen. Wo auch immer sie dann herkommen. Ist dann der Punkt zu sagen: wir haben trotzdem mehr als genug Wohnungen. Und hier, um noch einen weiteren Brückenschlag in die Politik zu machen. Was macht man, damit Wohnen möglichst teuer wird. Man schraubt die Energieanforderungen hoch.

Da werden ja auch gerade wieder neue Gesetze vorbereitet, die dafür sorgen, dass letztlich, wenn man sich denkt, ein Haus braucht doch nur vier Wände und ein Dach, dass da möglichst mehr Umsatz gemacht werden kann, dass möglichst teure Produkte da reingestopft werden. Und dann letztlich das Wohnen unbezahlbar wird. Naja, das ist auch wieder etwas, was sozusagen aus der aktuellen Wirtschaftssystemlogik der Überregulierung letztlich einfach zustande kommen muss. Der Draghi versucht jetzt, letztlich über eine zusätzliche Ausweitung dieses Anleihenkaufprogramms, was ja bisher vor allen Dingen Staatspapiere oder Staatsanleihen aufgekauft hat.

Mit 60 Milliarden, soll jetzt auf 80 Milliarden erweitert werden und mit der Option, dass jetzt auch Unternehmen in den Genuss kommen. Das heißt tatsächlich mal Unternehmen privatwirtschaftlich, die in der Lage sind Anleihen auf dem Finanzmarkt zu platzieren, könnten jetzt darauf hoffen von der EZB gekauft zu werden. Wenn die entsprechenden Ratings und so weiter passen, das heißt es ist auch wieder viel dafür gesorgt, dass natürlich dieser ganze Finanzbereich gut mitverdienen kann. Weil solche Ratings und so weiter gibt es ja nicht umsonst. Da ist letztlich auch wieder die Frage: was brauchen wir bitte.

Also in was muss dringend investiert werden, was in der Lage ist eine Rendite abzuwerfen. Wo letztlich andere Menschen mehr zahlen, als da reininvestiert wurde. Weil letztlich für Infrastrukturprojekte ist es ziemlich sinnlos einen Profit draufzusetzen. Weil eigentlich wenn es den Menschen nützt, ist es doch viel sinnvoller zu sagen: okay, Summe X kostet das, soviel wird von den Menschen aufgebracht, in welcher Form auch immer. Meine Präferenz in dieser Hinsicht ist ja immer noch so Crowdfundingprojekte, zu sagen: okay, wenn es die Menschen haben wollen, dann sollen sie es direkt bezahlen. Statt über irgendwelche Kreditschöpfungsumwege. Aber das führt jetzt an der Stelle ein bisschen zu weit.

Nichtdestotrotz, Infrastruktur sollte vor allen Dingen kostendeckend betrieben werden können. Das letztlich die Erhaltungsaufwendungen, um eine Straße, eine Wassernetz, ein letztlich auch Telekommunikationsnetz zu pflegen, dass da zumindest die Kosten wieder reinkommen und dass der laufende Aufwand dadurch irgendwo gedeckt wird. Damit das Ganze nicht ein Zuschussprojekt wird. Ich kann dazu vor allen Dingen zwei Richtungen empfehlen, wer sich damit mal tiefer beschäftigen will. Das eine ist, warum letztlich dieses ganze Geldsystem keine wirtschaftliche Aktivität entfalten kann, ist einmal bei den Österreichern, bei Ludwig von Mises, zu finden und zum anderen bei der Kondratjew-Theorie.

Also bei Ludwig von Mises ist eher so ein bisschen das Abheben, dass dieses Geldsystem keine wirklichen Werte schaffen kann und umgekehrt, was dann sehr viel spannender ist letztlich die Argumentation von Kondratjew zu sagen, wirtschaftliche Aktivität entsteht aus Bedürfnissen und aus Aktivitäten, die halt tatsächlich etwas produzieren oder herstellen. Ich kann letztlich mit Geld keine wirtschaftliche Aktivität entfalten, wenn man mal von solchen netten Finanzblasen und unsinnigen Allokationen, wie die Immobilienblasen in Spanien zum Beispiel, da entsteht am Ende aber kein Wert und ein Nutzen noch viel weniger.

Außer das dort dann ein Haufen Bauruinen am Ende rumstehen oder rumstanden. Ich weiß nicht ob sie inzwischen schon abgerissen sind. Hat das Ganze ja nichts gebracht. Es hat eine Menge Ressourcen verschleudert, in Bereiche wo letztlich gar nicht der Bedarf in dieser Form da war. Das gleiche ist zumindest in Deutschland zum Glück sehr gebremst. Ich gehe davon aus, dass wir weiterhin eher weniger werden als wirklich mehr werden. Und das wir ein regionales deutliches Überangebot an Wohnungen haben und entsprechende Infrastruktur. Auf der anderen Seite, an anderen Stellen durchaus noch Bedarf da wäre. Weil man da schon über Jahrzehnte darauf hingewirkt hat, dass eben die Infrastruktur nicht erweitert wird.

Weil es ja entsprechend wieder genug Vorschriften und Regulierungsmöglichkeiten gibt, dafür zu sorgen, dass man eben nicht das macht was man braucht. Sondern das man nur das machen darf, wo irgendwelche anderen Gruppen meinen Entscheiden zu dürfen, was sozusagen meinem Leben nützt und was meinem Leben nicht nützt. Um das Ganze heute noch mal ein bisschen abzuschließen und abzukürzen. Dieses Handeln der EZB und die Vorstellung, dass damit im Endeffekt irgendjemandem geholfen wäre, ist halt einfach nur. Mit fällt dazu einfach kein Wort ein, was das vernünftig sozusagen betiteln könnte.

Weil ich mich vor allen Dingen frage: wie kann man nur solchen Irrsinn sozusagen verfolgen. In der Hinsicht, dass man Illusionen nachhängt über Vorstellungen wie Wirtschaft funktionieren könne oder solle und sich dermaßen im Geldsystem zu verrennen. Statt zu verstehen, dass Geld letztlich vollkommen bedeutungslos ist, in der Form wie es heute stattfindet. Weil wenn ich etwas jederzeit in beliebiger Menge erzeugen kann, dann ist es halt keine knappe Ressource und keine relevante Ressourcen, die für irgendwelche Entscheidungen notwendig ist. So, nochmal ganz kurz zusammengefasst: Die ganze Politik der EZB führt im Endeffekt nirgendwohin.

Weil Geld keine wirtschaftliche Aktivität entfalten kann. Das einzige was Geld zumindest in der Lage ist, in welche Richtung die EZB auch funktioniert, ist beschränkend. Das heißt wenn alles erfüllt ist, es gibt Bedarf an Investition, es gibt Leute die Interesse haben das zu machen, es gibt Personen die bereit sind den Kredit aufzunehmen und so weiter, dann kann Geld nur noch die Schranke sein zu sagen, es geht trotzdem nicht. Obwohl letztlich alle großes Interesse haben das tatsächlich zu tun. Aber anstoßen kann Geld das Ganze nicht. Das heißt diese ganzen Finanzsphäre, die gerne Renditen erwirtschaften möchte, aber nur aus dem Wunsch eine Rendite haben zu wollen, existiert kein Produkt, dass die Menschen haben wollen, um sozusagen die Geldbeutel anderer Leute zu füllen.

Deswegen geht diese Rechnung schlichtweg nicht auf. Und das ist auch das, was ich Euch heute mitgebe zu überlegen. Wirtschaft funktioniert durch Euch und für Euch, zumindest wäre dass der einzig sinnvolle Weg wie Wirtschaft aus meiner Sicht funktionieren sollte. Weil ich halte es für besser, dass Wirtschaft das tut was Menschen wollen und nicht das was sozusagen aus Gedanken irgendeiner Profitstrebens insistiert wird und eigentlich nur dafür sorgt, dass Ressourcen beliebig vergeudet werden. Ohne menschliche Bedürfnisse zu erfüllen und dem Leben als solchen wirklich einen Nutzen zu bringen.

Und die Schwierigkeit ist halt, je größer oder je stärker sozusagen dieser Zugang darüber geregelt ist, dass einzelne Institutionen so viel Macht bekommen, sich über Geldvergabe, über andere Regelungen, diese Zuteilung letztlich nicht in die Hand jedes einzelnen zu legen. Sondern aus den Händen möglichst vieler, in die Hände möglichst weniger zu legen. Das ist letztlich aus meiner Sicht unser Problem: es entscheiden zu wenige über Dinge die zu viele Betreffen. Wir haben ja am Wochenende auch Wahlen. Deswegen ist es mir wichtig, dass ich nur für mich entscheide.

Und mir wäre es ganz lieb, wenn alle anderen das auch so tun. Und zwar Entscheidungen treffen, die sie selber betreffen und zwar nur die, die sie selber betreffen. Und nicht im Namen oder für andere die gar nicht gefragt werden, deren Positionen und Interessen überhaupt nicht abgeholt werden. Zu entscheiden, dass die das gefälligst auch zu wollen haben. Weil nein, das will ich nicht. Wenn will ich gefragt werden, erstmal: Was? Warum? Wieso? Und wozu überhaupt. Und dann überlege ich mir, ob ich auch bereit bin dafür irgendetwas zu tun.

Den Gedanken den ich Euch dabei mitgeben möchte, ist ganz einfach zu überlegen. Für mich ist mein Weg zu sagen: ich möchte letztlich vor allen Dingen Entscheidungen treffen die mich selber betreffen und zwar möglichst alle. Also, das heißt, da wo ich in irgendeiner Form betroffen bin, möchte ich auch selber mitreden können und entscheiden können. Und möglichst alle Menschen natürlich darauf verzichtend, für mich in meinem Namen Entscheidungen zu treffen. Und auch noch meinen, dass sie mir damit etwas Gutes tun. Also deswegen von mir der Wunsch an Euch alle: dass letztlich jeder nur die Entscheidungen trifft die ihn persönlich auch betreffen und die ihn in der Hinsicht auch was angehen.

Und alle anderen, bitte hört auf Entscheidungen zu treffen oder Forderungen zu stellen oder Vorgaben zu machen wie andere leben sollen, leben müssen. Und sie letztlich zu bevormunden, in irgendeinen Entscheidungen, weil ich sehe dafür letztlich keine Grundlage, zumindest nicht im Sinne der Freiheit, zu sagen: Es gibt keinen Grund, ohne zumindest mein Einverständnis abzuholen, dass irgendjemand für mich sprechen soll und darf. Und zwar nicht über irgendwelche allgemeinen Bundestags- oder Landtagswahlen.

Sondern im Falle einer einzelnen Entscheidung zu sagen: okay, ich hab ein Interesse, dass das so und so passiert und ich bin auch bereit dafür zu bezahlen, weil es reicht nicht zu sagen, dass jemand etwas will und dann muss er nicht dafür aufkommen. Das ist auch keine Option. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg. Und solang weder das Geldsystem, noch die Wirtschaft als solche, wirklich verstanden sind und die Börse sozusagen die draghischen Entscheidungen feiert. Hoffen wir mal, dass es noch einige Weile weitergeht, bis ich mit Credere so weit bin.

Dann zumindest, dass das Geldsystem, wenn es den zusammenbricht, nicht das wirtschaftliche System mit sich in den Abgrund zieht. Und das wir da Möglichkeiten und Wege finden, dass eben die Wirtschaft die wir benötigen, um unsere Bedürfnisse zu stillen, um unser Überleben zu sichern, dass das dann auch in nächster Zeit noch weiter funktioniert. Ohne das letztlich der gesamte Planet und alle seine Ressourcen vor die Hunde geht und letztlich auf der Müllhalde landet. Soweit von mir heute ein etwas längeres Mem-Video. Was sehr, sehr viele Themen anschneidet und es noch ganz, ganz, ganz viel zu sagen gäbe. Aber an der Stelle will ich jetzt wirklich Schluss machen. Und überlasse Euch Euren Gedanken und Überlegungen, wie sich letztlich das Ganze auch so verändern lässt, das für uns alle eine lebenswerte Zukunft möglich bleibt. Und ist doch schön so im Hintergrund die Sonne noch mitzunehmen. Auf eine frohe und lebenswerte Zukunft und bis zum nächsten Mal. Tschüss.